1 Einleitung – Warum ein BHA-Peeling die Profi-Praxis bereichert
1.1 Relevanz der Beta-Hydroxysäure in der modernen Dermakosmetik
Das BHA-Peeling zählt heute zu den effektivsten Werkzeugen in der professionellen Hautbehandlung. Im Gegensatz zu oberflächlicher Reinigung oder pflegender Kosmetik entfaltet ein BHA-Peeling seine Wirkung in den tieferen Schichten der Epidermis – gezielt dort, wo übermäßige Talgproduktion, Verhornungsstörungen und Entzündungsprozesse entstehen. Beta-Hydroxysäuren, allen voran die lipophile Salicylsäure, dringen besonders gut in ölige Hautareale ein und lösen dort die Verbindungen abgestorbener Hautzellen, ohne die gesunde Hautbarriere unnötig zu reizen. Dieser selektive Wirkmechanismus macht BHA-Peelings insbesondere für Akne-Patient:innen, Kund:innen mit seborrhoischer Haut oder bei entzündlichen Hautbildern wie Rosazea zu einer wertvollen Behandlungsoption.
In der modernen Dermakosmetik wird zunehmend auf wissenschaftlich fundierte, minimalinvasive Verfahren gesetzt, die langfristige Hautgesundheit fördern. BHA-Peelings vereinen dabei gleich mehrere entscheidende Vorteile:
- Sie wirken keratolytisch, komedolytisch und antiinflammatorisch – also hautklärend, porenverfeinernd und entzündungshemmend zugleich.
- Im Gegensatz zu vielen Alpha-Hydroxysäuren sind sie weniger irritierend und damit auch für empfindliche Hauttypen geeignet.
- Die Anwendung kann je nach Konzentration individuell gesteuert und an verschiedene Hautzustände angepasst werden.
Für professionelle Behandler:innen ergibt sich daraus ein vielseitig einsetzbares Tool, das sich sowohl für Einzelbehandlungen als auch in kurmäßigen Therapieplänen einsetzen lässt – und sich hervorragend mit anderen apparativen Verfahren kombinieren lässt.
2 Chemische Grundlagen und Klassifikation
2.1 Beta-Hydroxysäuren: Salicylsäure vs. LHA im Vergleich
Ein BHA-Peeling basiert auf der Anwendung sogenannter Beta-Hydroxysäuren, von denen die Salicylsäure (2-Hydroxybenzoesäure) die bekannteste und am häufigsten eingesetzte ist. Im Gegensatz zu Alpha-Hydroxysäuren (AHAs) wie Glykolsäure oder Milchsäure besitzt Salicylsäure eine lipophile Molekularstruktur, die ihr eine besondere Eigenschaft verleiht: Sie kann in die Talgdrüsenfollikel eindringen und dort gezielt die Verbindungen abgestorbener Hautzellen lösen – ein Vorteil insbesondere bei unreiner, fettiger und entzündlicher Haut.
Als moderne Weiterentwicklung gilt die LHA (Capryloyl Salicylic Acid) – eine lipophile Derivat-Form der Salicylsäure mit höherem Molekulargewicht. Sie wirkt langsamer und damit besonders sanft und gezielt in der Epidermis. In kosmetischer Formulierung kann LHA für empfindliche Hautbilder von Vorteil sein und wird vor allem in der Dermakosmetik (z. B. bei Rosazea oder barrierelabiler Haut) eingesetzt.
Wichtige Unterschiede auf einen Blick:
Eigenschaft | Salicylsäure (BHA) | LHA (Capryloyl Salicylic Acid) |
---|---|---|
Molekülgröße | klein | größer |
Penetration | tief, talggängig | oberflächlicher, kontrollierter |
Wirkungseintritt | schnell | verzögert |
Irritationspotenzial | mittel | sehr gering |
Zielhautbild | ölig, akneanfällig | empfindlich, reaktiv |
2.2 Molekularstruktur & Lipophilie – Penetrationsvorteile
Die chemische Besonderheit von BHA liegt in ihrer Hydroxylgruppe an der Beta-Position des aromatischen Rings. Diese Struktur verleiht der Salicylsäure lipophile Eigenschaften, wodurch sie sich ideal in den Lipidfilm der Haut integriert. Das unterscheidet sie grundlegend von AHAs, die wasserlöslich sind und vor allem auf die obere Hornschicht wirken.
Dank dieser Fettlöslichkeit dringt ein BHA-Peeling in verstopfte Poren, Komendonen und seborrhoische Areale ein, ohne dabei gesunde Hautpartien unnötig zu belasten. Besonders effektiv ist dies bei follikulären Hyperkeratosen und entzündlicher Akne.
2.3 pH-Fenster, Puffersysteme, Formulierungseinflüsse
Ein zentraler Faktor für die Wirksamkeit eines BHA-Peelings ist der pH-Wert der Formulierung. Salicylsäure zeigt ihre volle keratolytische Wirkung idealerweise in einem Bereich von pH 3,0 bis 4,0. Produkte mit einem höheren pH-Wert sind zwar milder, jedoch auch deutlich weniger wirksam.
3 Wirkmechanismus auf Zell- und Gewebeebene
Ein BHA-Peeling entfaltet seine Wirkung auf mehreren Ebenen der Hautarchitektur – von der Hornschicht bis in die Tiefe des Haarfollikels. Als lipophile Substanz interagiert Salicylsäure nicht nur mit oberflächlichen Keratinozyten, sondern wirkt auch in talgdrüsenreichen Arealen, wo klassische wasserlösliche Peelings oft nicht tief genug eindringen. Dies macht die Beta-Hydroxysäure zu einem hochwirksamen Mittel bei komedogener Akne, entzündlichen Hautprozessen und Verhornungsstörungen.
3.1 Keratolytische Desmosom-Spaltung
Der zentrale Effekt eines BHA-Peelings ist die Keratolyse – das gezielte Lösen abgestorbener Zellen aus der oberen Hautschicht. Salicylsäure wirkt dabei nicht durch Proteolyse, sondern durch Aufbrechen der Desmosomen – also jener Proteinverbindungen, die die Korneozyten in der Hornschicht zusammenhalten.
Durch diesen Mechanismus kommt es zu einer kontrollierten Schälung der oberen Hautzellen. Im Vergleich zu mechanischen Peelings erfolgt dies deutlich gleichmäßiger, reizärmer und präziser, da keine mechanischen Reizfaktoren wie Reibung oder abrasive Partikel involviert sind.
3.2 Komedolytische Tiefenwirkung in Talgbereichen
Ein weiterer Schlüsselfaktor der Wirkung ist die komedolytische Eigenschaft von Salicylsäure. Durch ihre Fettlöslichkeit penetriert sie tief in den Follikelkanal und löst dort Zelltrümmer und Sebumansammlungen, die den Ausgang der Pore blockieren. Besonders bei geschlossenen Komedonen („Whiteheads“) kann ein BHA-Peeling daher sichtbar klärend wirken.
Dieser Effekt ist auch bei Akneformen vom Typ papulopustulosa oder comedonica von hoher klinischer Relevanz. Im Gegensatz zu AHA-Peelings, die vorrangig auf der Hautoberfläche arbeiten, adressieren BHA-Peelings die follikuläre Dyskeratose direkt an ihrem Ursprungsort.
3.3 Antiinflammatorische & antibakterielle Signalwege
Ein häufig unterschätzter, aber sehr relevanter Aspekt von BHA ist ihre antiinflammatorische Wirkung. Salicylsäure hemmt die Bildung proinflammatorischer Zytokine wie Prostaglandin E2 (PGE2) und Interleukin-1, was zu einer spürbaren Beruhigung entzündeter Haut führt.
Darüber hinaus zeigt Salicylsäure antimikrobielle Eigenschaften gegenüber Cutibacterium acnes – dem Hauptbeteiligten bei Akne vulgaris. Diese Effekte machen BHA-Peelings nicht nur bei bestehenden Entzündungen wirksam, sondern auch präventiv, um neue Ausbrüche zu vermeiden.
3.4 Stimulation der Dermis: Kollagen-Induktion & TEWL-Reduktion
Während der Effekt von BHA primär epidermal einzuordnen ist, zeigt sich in klinischen Studien eine indirekte dermale Stimulation. Durch den beschleunigten Zellumsatz (Epidermal Turnover) kommt es langfristig zu einer verstärkten Fibroblastenaktivität in der Papillarschicht der Dermis. Das Ergebnis: eine allmähliche Verbesserung der Hautstruktur, Spannkraft und Faltentiefe.
Zudem reduziert ein regelmäßig durchgeführtes BHA-Peeling nachweislich den transepidermalen Wasserverlust (TEWL) – insbesondere dann, wenn die Nachpflege mit barrierestärkenden Inhaltsstoffen kombiniert wird. Somit profitieren auch reifere oder sensible Hautbilder von einer regulierten und gestärkten Hautbarriere.
4 Indikationen & Zielhautbilder
Ein BHA-Peeling bietet ein breites Einsatzspektrum in der professionellen Hautbehandlung. Durch die Kombination aus keratolytischer, komedolytischer, antibakterieller und entzündungshemmender Wirkung ist es besonders für Hautzustände geeignet, bei denen Talgüberschuss, Verhornungsstörungen oder entzündliche Prozesse im Vordergrund stehen. Im Gegensatz zu AHA-Peelings, die primär feuchtigkeitsspendend und glättend wirken, zielt ein BHA-Peeling auf eine tiefere, regulierende Wirkung im Follikelausgang und in der Hautbarriere ab.
4.1 Akneformen, seborrhoische Dysfunktionen
Der wohl bekannteste Anwendungsbereich für ein BHA-Peeling ist die Behandlung von Akne.
BHA reduziert die übermäßige Verhornung im Talgdrüsenausgang und sorgt für eine effektive Porenöffnung und Entzündungshemmung. Gleichzeitig wird die bakterielle Besiedlung mit Cutibacterium acnes reduziert.
Auch bei seborrhoischer Haut, also Haut mit übermäßiger Talgproduktion, ist das BHA-Peeling ein wertvolles Tool. Es reguliert die Lipidbalance und wirkt mattierend, ohne die Haut auszutrocknen.
4.2 Verhornungsstörungen (Keratosis pilaris, Pseudofollikulitis)
Typische Indikationen aus dem kosmetischen Alltag:
- Keratosis pilaris (Reibeisenhaut): BHA hilft, die follikulären Verhornungen zu lösen und das Hautbild deutlich zu glätten.
- Pseudofollikulitis barbae: In haarwuchsstarken Regionen wirkt BHA der Bildung eingewachsener Haare entgegen.
- Hyperkeratosen der Füße oder Ellbogen: Lokale Anwendungen mit höher konzentrierten BHA-Lösungen zeigen sehr gute Resultate bei chronisch verhornten Arealen.
4.3 Lichtschäden, Melasma & postinflammatorische Hyperpigmentierung
Obwohl BHA primär für unreine und ölige Haut konzipiert ist, zeigt es auch Wirkung bei:
- UV-bedingter Pigmentverschiebung (Lentigines solares)
- Postinflammatorischer Hyperpigmentierung (PIH) – besonders nach Akne oder Rasur
- Melasma, in Kombination mit aufhellenden Wirkstoffen wie Niacinamid oder Azelainsäure
Durch die keratolytische Wirkung wird die Pigmentansammlung in der oberen Epidermis reduziert, was das Hautbild gleichmäßiger und klarer erscheinen lässt.
5 Kontraindikationen und Risikomanagement
Obwohl ein BHA-Peeling als vergleichsweise gut verträglich gilt, ist eine sachgemäße Indikationsstellung und Risikoabschätzung essenziell für eine sichere Anwendung in der professionellen Kosmetik- oder Heilpraktikerpraxis.
5.1 Absolute und relative Kontraindikationen
Folgende Situationen gelten als absolute Kontraindikationen, bei denen ein BHA-Peeling nicht durchgeführt werden darf:
- Allergie gegen Salicylate (z. B. ASS-Allergie)
- Offene Wunden, aktive Dermatitis oder bakterielle Infektionen
- Herpes-simplex-Aktivität im Behandlungsareal (z. B. Lippen, Wange)
- Starke photosensibilisierende Medikamenteneinnahme (z. B. Isotretinoin innerhalb der letzten 6 Monate)
- Schwangerschaft und Stillzeit
- Frisch gebräunte oder stark lichtempfindliche Haut
Als relative Kontraindikationen gelten Hautzustände, bei denen eine sorgfältige Risiko-Nutzen-Abwägung erfolgen sollte:
- Rosazea (Stadium I–II)
- Barrieregestörte Haut, z. B. bei Neurodermitis oder perioraler Dermatitis
- Nach kosmetisch-ästhetischen Eingriffen, z. B. Microneedling, Laser oder Dermabrasion: mindestens 10–14 Tage Abstand einhalten
5.2 Prä-Treatment-Check & Patch-Test-Routine
Zur Vermeidung unerwünschter Hautreaktionen ist eine individuelle Vorabdiagnose entscheidend. Wir empfehlen folgende standardisierte Vorgehensweise:
- Durchführung eines Patch-Tests 24 bis 48 Stunden vor der Behandlung (z. B. hinter dem Ohr oder an der Kieferlinie)
- Überprüfung aktueller Hautpflegeprodukte auf potenziell interagierende Wirkstoffe (z. B. Retinol, Benzoylperoxid, AHAs, ätherische Öle)
- Dokumentation bestehender Hauterkrankungen, Allergien oder Medikamenteneinnahmen
- Aufklärung der Kundin bzw. des Kunden über potenzielle Reizreaktionen, Schälprozesse und UV-Sensitivität
5.3 Umgang mit Nebenwirkungen (Irritation, Frosting, PIH)
Trotz guter Verträglichkeit kann es auch bei einem BHA-Peeling zu Nebenwirkungen kommen – insbesondere bei falscher Anwendung oder unzureichender Nachsorge.
Typische unerwünschte Effekte:
- Erythem (Rötung) und leichtes Brennen während der Einwirkzeit sind normal, sollten aber nach wenigen Minuten abklingen.
- Frosting (weißliche Kristallbildung auf der Haut) tritt selten auf, kann aber auf eine zu schnelle oder zu hohe Penetration hinweisen.
- Postinflammatorische Hyperpigmentierung (PIH), insbesondere bei dunkleren Hauttypen (Fitzpatrick III–VI), wenn unzureichender UV-Schutz erfolgt.
Empfehlungen zum Risikomanagement:
- Sofortiger Abbruch der Behandlung bei starkem Brennen oder auffälligem Frosting.
- Neutralisation mit speziellem Post-Peel-Tonic oder lauwarmem Wasser (je nach Produktvorgabe).
- Kühlende, pH-ausgleichende Masken und barrierestärkende Seren im Anschluss.
- Täglicher Lichtschutzfaktor 50+ für mindestens 7–10 Tage post treatment – konsequente Kundenaufklärung ist hier essenziell.
6 Behandlungsprotokolle für die Profi-Praxis
Die erfolgreiche Durchführung eines BHA-Peelings in der professionellen Kabine oder Heilpraxis erfordert ein strukturiertes Vorgehen, das auf den individuellen Hautzustand abgestimmt ist. Entscheidend für die Wirksamkeit und Sicherheit der Behandlung sind dabei nicht nur die Konzentration der Salicylsäure, sondern auch die pH-Wert-Kontrolle, die korrekte Applikationstechnik und eine konsequente Nachpflege.
6.1 Vorbereitung: Hautanalyse, Degreasing, Hygienekonzept
Vor der Anwendung eines BHA-Peelings sollten folgende Schritte eingehalten werden:
- Hautanalyse & Anamnese
→ Erfassung des Hauttyps, aktueller Pflegeprodukte, Medikamenteneinnahme und eventueller Kontraindikationen - Reinigung
→ mit einem milden, pH-neutralen Reinigungsgel, um Make-up, Schweiß und Talg zu entfernen - Degreasing
→ Entfernen des Lipidfilms mit einem entfettenden Tonic (z. B. Pre-Peel-Solution von Utsukusy Cosmetics), um die Penetration der Säure zu optimieren - Schutz sensibler Areale
→ Vaseline oder Barrieresalbe auf Nasenflügeln, Mundwinkel, Augenpartie auftragen - Hygiene
→ Handschuhe tragen, steril arbeiten, Pinsel oder Swabs einmalig verwenden
6.3 Applikation & Einwirkzeit
Die Applikation erfolgt je nach Produkt mit:
- Fächerpinsel
- Baumwollswab (für punktuelle Anwendung)
- Mikrofaserpad oder Gazetupfer
Einwirkzeit:
Die Einwirkzeit variiert je nach Produkt und sollte unbedingt bewachtet werden
Wichtig: Die Haut nicht zusätzlich stimulieren oder massieren. Während der Einwirkzeit kann ein leichtes Prickeln oder Erwärmen auftreten – starke Rötung oder Brennen erfordern einen sofortigen Abbruch.
6.4 Neutralisation oder Abnahme
Nicht alle BHA-Peelings müssen neutralisiert werden – die Vorgehensweise richtet sich nach der Formulierung:
- Selbstneutralisierende Formulierungen (Leave-on Peels): werden nach der Einwirkzeit belassen oder mit Wasser abgenommen
- Low-pH-Peelings (klassisch professionell, z. B. pH 2.0): müssen mit einem neutralisierenden Tonic oder alkalischen Puffer (z. B. Natriumbikarbonatlösung) gestoppt werden
Abnahme:
Mit feuchter, lauwarmer Kompresse gründlich abnehmen, keine Rückstände belassen.
6.5 Post-Peel-Care: Beruhigung & Lichtschutz
Direkt nach dem Peeling ist die Haut rezeptiv, aber auch vulnerabel. Eine gezielte Nachsorge ist daher unerlässlich:
- Beruhigende Maske (z. B. mit Aloe Vera, Panthenol, MSM oder Centella Asiatica) wie z.B. die Regenerationsmake von Utsukusy Cosmetics
- Hydratisierendes Serum (z. B. mit Hyaluronsäure oder Ceramiden)
- Lichtschutzfaktor 50+ ohne Parfum oder Alkohol, täglich für mind. 7 Tage (Sonnencreme mit UVA- u. UVB-Filter LSF 50 von Utsukusy)
- Verzicht auf Make-up, Schwitzen, Sauna, direkte Sonne für 24–48 h
7 FAQ – Häufig gestellte Fragen zum BHA-Peeling
Was ist ein BHA-Peeling?
Ein BHA-Peeling ist ein chemisches Peeling auf Basis von Beta-Hydroxysäuren, meist Salicylsäure oder deren Derivate (z. B. LHA). Es wirkt lipophil, dringt also tief in die Talgkanäle ein, löst abgestorbene Zellen und wirkt entzündungshemmend. BHA-Peelings sind ideal bei unreiner, fettiger, großporiger oder entzündlicher Haut.
Worin unterscheidet sich ein BHA- von einem AHA-Peeling?
Der Hauptunterschied liegt in der Wasser- bzw. Fettlöslichkeit:
- AHA (z. B. Glykolsäure) → wasserlöslich, wirkt oberflächlicher, glättet & hydratisiert
- BHA (z. B. Salicylsäure) → fettlöslich, wirkt tiefer in die Poren, talgregulierend & entzündungshemmend
BHA eignet sich besonders für ölig, akneanfällige Haut, während AHA bei trockener, alternder Haut eingesetzt wird.
Für welche Hauttypen ist ein BHA-Peeling geeignet?
Ein BHA-Peeling eignet sich besonders für:
- Akne und Mitesser (komedogene Haut)
- Großporige, fettige Haut
- Seborrhoische Dermatitis
- Verhornungsstörungen (Keratosis pilaris)
- Rosazea-empfindliche Haut (in niedriger Konzentration)
Wie oft kann ein BHA-Peeling durchgeführt werden?
Professionelle Anwendungen erfolgen je nach Konzentration in Zyklen von 1x pro Woche bis alle 2–3 Wochen. Bei Heimanwendung (z. B. 1–2 % Salicylsäure) kann eine tägliche Anwendung erfolgen, sofern die Haut sie verträgt. Eine Kur über 4–6 Wochen bringt in der Regel sichtbare Ergebnisse.
Muss ein BHA-Peeling neutralisiert werden?
Das hängt von der Formulierung ab:
- Puffergestützte Produkte (Leave-on): kein Neutralisieren notwendig
- Professionelle Peelings mit niedrigem pH (<3): Neutralisation mit geeignetem Tonic oder Wasser erforderlich
Gibt es Nebenwirkungen bei einem BHA-Peeling?
Mögliche, meist milde Nebenwirkungen sind:
- Rötung, leichtes Brennen während der Einwirkzeit
- Trockenheit oder Schuppung in den Folgetagen
- Bei unsachgemäßer Anwendung: Hyperpigmentierung oder Irritation
Wichtig: Immer Nachpflege und Sonnenschutz einplanen.
Kann ein BHA-Peeling in der Schwangerschaft angewendet werden?
Salicylsäure sollte in der Schwangerschaft und Stillzeit unbedingt vermieden werden.
Welche Pflege ist nach einem BHA-Peeling wichtig?
Nach einem BHA-Peeling ist eine regenerierende, reizfreie Pflege entscheidend:
- Serum oder Creme mit Panthenol, Hyaluronsäure, Ceramiden
- Verzicht auf Retinol, Fruchtsäuren oder Peelings für 3–5 Tage
- Täglicher Sonnenschutz LSF 50+ für mind. 1 Woche
Was ist besser: BHA oder AHA?
Das hängt vom Hauttyp und dem Behandlungsziel ab:
- BHA (Salicylsäure): bei öliger, unreiner, entzündlicher Haut
- AHA (Glykolsäure, Milchsäure): bei trockener, glanzloser, reifer Haut
Oft ist eine kombinierte Anwendung in getrennten Zyklen ideal.
8 Glossar wesentlicher Fachbegriffe
BHA (Beta-Hydroxysäure): Fettlösliche Fruchtsäure, meist Salicylsäure, die talglöslich wirkt und zur Tiefenreinigung der Poren eingesetzt wird.
Keratolyse: Auflösung abgestorbener Hornzellen (Korneozyten) durch Spaltung von Desmosomenverbindungen.
Desmosom: Zell-Zell-Verbindung, die die Korneozyten der Epidermis miteinander verbindet.
Follikuläre Hyperkeratose: Übermäßige Verhornung am Talgdrüsenausgang, die zu Komedonen führen kann.
Komedolyse: Auflösung von Mitessern (Komedonen) durch Ablösung von Zellresten und Talgpfropfen.
PIH (Postinflammatorische Hyperpigmentierung): Pigmentveränderung nach entzündlichen Prozessen oder Reizungen.
pH-Wert: Maß für den Säuregrad einer Lösung; beeinflusst die Aktivität von Fruchtsäuren.
TEWL (Transepidermaler Wasserverlust): Indikator für die Funktionsfähigkeit der Hautbarriere.
LHA (Lipohydroxysäure): Salicylsäurederivat mit selektiver, langsamer Penetration und hoher Hautverträglichkeit.
Salicylsäure-Peeling (BHA-Peeling) von Utsukusy Cosmetics
Weitere Informationen zum Salicylsäure-Peeling von Utsukusy finden Sie in der Rubrik Fruchtsäuren unter Salicylsäure-Peeling.
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AHA-Peelings und Salicylsäure-Peeling (BHA-Peeling) von Utsukusy Cosmetics finden Sie auf www.cosimax.shop